Seelenzyklen - die Säuglingsseele
Wer daran glaubt, dass wir eine Seele haben, die auch nach dem physischen Tod noch weiterlebt, glaubt höchstwahrscheinlich auch daran, dass auch unsere Seele einen eigenständigen Wachstumsprozess durchlebt, so wie wir selbst es auch tun von der Geburt bis zum Tod. In dieser Reihe gehen wir die 5-Stadien der Seelenentwicklung einmal durch und starten zunächst mit der “Säuglings-Seele” oder auch “Neugeborenen-Seele.”
Die Eigenschaften zu einem tatsächlichen Säugling bzw. Neugeborenen liegen hier sehr nahe. Aber wir gehen das einmal zusammen durch.
“Was bedeutet es, in einem physischen Körper zu leben?”
Diese Erfahrung durchlebt die Säuglings-Seele. Diese Seelen inkarnieren die aller ersten Male auf der Welt und dürfen hier erfahren, was es bedeutet bzw. wie es sich anfühlt, in einem physischen Körper zu leben und sich das erste Mal getrennt und allein zu fühlen. Vorab ist es wichtig zu erwähnen, das keines der Seelenstadien “besser” oder “schlechter” ist - jede Seele war mal eine Säuglingsseele und jede Seele wird zu einer alten Seele reifen. Die eine braucht etwas länger, die andere etwas kürzer. Als Säuglingsseele zu inkarnieren, bedarf sehr viel Mut, denn in diesem Zyklus stellen diese Seelen folgende Herausforderungen:
das Gefühl des Getrennt- und Allein-Seins
das Gefühl der Hilflosigkeit und Unselbstständigkeit
das Gefühl der Abhängigkeit und Bedürftigkeit
das Gefühl der Schutzlosigkeit
Diese neugeborene Seele erfährt zum ersten Mal, was Dualität auf der materiellen Ebene bedeutet: Es nimmt plötzlich hell und dunkel wahr, laut und leise, sanft und aggressiv. Es empfindet Lust und Schmerz und erfährt, was Hunger und Durst bedeuten und steht damit dem physischen Tod immer sehr nahe.
Säuglings-Seelen benötigen 2 Bedingungen, um sich als Seele weiterentwickeln zu können:
die unmittelbare Nähe zum Tod als Rückversicherung - klingt etwas konfus, aber lass mich das erklären. Die Erfahrung dieser Seelen ist sehr von Angst und Hilflosigkeit geprägt, hinzu kommt das unerträgliche Gefühl des Getrennt-Seins. Als Rückversicherung hier versteht man, dass diese Seelen sich “sicherer” fühlen, wenn sie wissen, dass das physische Ende des gelebten Körpers immer in der Nähe ist, so dass sie wieder zurück gehen könnten, wenn sie wollten. Umstände hierfür können Kriege oder schwere Krankheiten sein. So ist es für die Säuglings-Seele leichter, die Erde wieder zu verlassen, sollte sie sich dieser Erfahrung nicht gewappnet fühlen. Oftmals wird diese Rückversicherung nicht genutzt, denn je kürzer ein solch gelebtes Leben ist, desto öfter muss es durchlaufen werden.
sehr enges, soziales und körperliches Gefüge innerhalb einer Gemeinschaft - Säuglings-Seelen sind auf andere Menschen angewiesen, denn sie müssen dauerhaft versorgt und unterstützt werden. Eine Säuglings-Seele allein und isoliert schafft sich ein schnelles Ende durch schwere Krankheiten beispielsweise. Denn sie ist alleine nicht lebens- und entwicklungsfähig.
Daher befindet sich ein Großteil dieser Seelen in “primitiveren” Ländern und Gemeinschaften, wo es noch viele Stämme beispielsweise gibt, wo der Zusammenhalt des Stammes von großer Bedeutung ist. Aber nicht nur dort. Auch in weit entwickelten Ländern sind Säuglings-Seelen zu finden. In Deutschland allein etwa 6%.
Was macht hier eine Neugeborenen-Seele aus?
Eigentlich recht simpel, wenn man bedenkt, was die Säuglings-Seele ausmacht: diese Seele muss auch im Erwachsenen-Alter unselbstständig und auf eine gewisse Art hilflos sein - was z.B. bei geistiger oder körperlicher Behinderung der Fall ist oder auch bei einschränkenden Krankheiten vom Säuglings-Alter an. (Nicht alle eingeschränkten Menschen sind Säuglings-Seelen. Manche reife oder alte Seelen entscheiden sich auch für diesen Weg.)
Es geht vorrangig darum, alles körperliche extrem zu empfinden - die eigene Schutzlosigkeit, die Abhängigkeit von anderen und vor allem deren Unterstützung.
Der größte Wunsch der Säuglings-Seele ist es,
getragen und genährt zu werden.
Zu Anfang der Mensch-Erfahrung mögen die Einzelleben recht kurz sein, da die Seele sich zunächst an das körperliche gewöhnen muss. Denn hier liegt besonders viel Ablehnung drin. Werden diese Seelen mutiger, suchen sie sich gezielt ein Umfeld, welches medizinisch so ausgestattet ist, dass sie ihre menschliche Existenz 30, 40 oder sogar 50 Jahre hier ausleben können. Denn je länger ein solches Leben dauert, desto weniger muss es durchleben.
Besonders die Augen der Säuglings-Seelen haben einen tieferen Einblick verdient. Menschen mit einer neugeborenen Seele haben oftmals weit aufgerissene Augen (aus Furcht) oder auch eher zusammengekniffene Augen (aus Misstrauen). Nicht selten ist es so, dass sie eine extreme Sehschwäche bishin zur Blindheit haben. Denn sie würden nur allzu gern ihre Augen vor der Realität verschließen.
Diese Einschränkung bringt den Seelen 2 Vorteile:
1. sie gelangen in einen offiziell anerkannten Zustand der Hilflosigkeit, was die perfekte Grundlage für ihre Entwicklung schaffen kann und
2. es ist so beinahe unmöglich, sich der materiellen Realität zu stellen.
Hinzu kommt, dass direkter Augenkontakt mit anderen Menschen Angst- und sogar Hassgefühle in ihnen auslösen kann. Denn der Blick in die Augen anderer Menschen, erinnert sie an die Verbindung und Ganzheit, die sie vor der menschlichen Erfahrung noch erlebt haben, aber durch die Inkarnation “verloren” haben. Diese Seele vergessen, dass sie selbst die Entscheidung getroffen haben, hier zu sein. Jedoch fühlen sie sich verstoßen und bestraft und erleben, was das Göttliche betrifft das ganz andere Extrem: Böse und strafend. Sie empfinden ihre Existenz als Strafe durch diese verstörenden Gefühle der Angst, Hilflosigkeit und vor allem des Getrennt-Seins.
Die Säuglings-Seele empfindet sich selbst zwar als Teil der Gemeinschaft, aber glaubt nicht daran, dass sie selbst etwas zu diesem Gefüge beitragen könnte. Daher interessiert sie sich nicht für Politik und ist sehr gehorsam, lässt sich benutzen und entwickelt keine eigene Meinung - das Verhalten erkennt sie je doch auch nicht, da sich die Zusammenhänge hier nicht erschließen.
Was macht eine Säuglings-Seele glücklich?
Das ist leicht zu klären: die Erfüllung der Grundbedürfnisse - Nahrung, Sicherheit und sexuelle Befriedigung. Diese Seele braucht vertraute Menschen um sich herum, ausreichend Essen und Schlaf am besten innerhalb der Gemeinschaft. Sie können nur schwer alleine in einem Raum schlafen, das löst viel zu viel Angst aus.
Säuglings-Seelen schlafen auch recht viel, denn nur hier finden sie Zugang zu ihrem Unterbewusstsein und können sich so mit außenkörperlichen Dimensionen verbinden, in denen sie Trost und Geborgenheit finden.
Auch die Sexualität steht recht weit oben. Neugeborene Seelen brauchen viele Menschen um sich herum. Daher findet häufige und auch oft wahllose Körperlichkeiten mit anderen Menschen statt, immerhin wird so auch für das Bestehen der Gemeinschaft gesorgt. Werden diese Seelen schwanger, teilen sie sich ihren Körper gerne, denn dann fühlen sie sich weniger mit sich allein im Körper und für die eigene Versorgung im Alter wird auch gesorgt.
Diese neugeborenen Seelen verlässt sich immer auf die Unterstützung der Familie und/oder der Gemeinschaft, möchte, dass immer jemand für sie da ist, kann aber nicht wirklich für andere da sein. Denn eigene Impulse zur Handlung oder für Verantwortung fehlen dieser Seele.
Nach ca. 20 kürzer oder länger gelebten Leben, entwickelt sich die Säuglings-Seele schlussendlich zur Kind-Seele, welches sie nun aus der Abhängigkeit und Hilflosigkeit führt.
Ich hoffe, du fandest diesen Beitrag spannend und freust dich drauf, was es mit der Kind-Seele auf sich hat! Bis dahin alles Liebe. xxx