Das verdrängte & verleugnete ich - wer bin ich überhaupt?
Hello Love 🤍
In diesem Blogbeitrag geht’s um ein ziemlich persönliches Thema, was sowohl gerade für mich wichtig ist, worin du dich aber vielleicht sogar selbst wieder finden kannst.
Ein Thema, womit ich schon immer sehr zu “kämpfen” habe, ist das Thema der Verlustangst. Diese Angst begleitet mich mein Leben lang und als ich darüber stolperte, kam ich zu einer entscheidenen Erkenntnis.
Immer wieder bin ich in Gedanken hin - und hergerissen zwischen: “Ich weiß, wer ich bin und wer mich an seiner Seite kann sich glücklich schätzen.” und “Ich habe Angst, dass du mich verlässt, weil du vielleicht nicht siehst, wer oder was ich bin.”
Da hat’s Klick gemacht.
Ich fragte dann mein Freund: “Bist du bei mir so, wie du wirklich bist? Also so mit allem?” und er antwortete mit ja und stellte mir die Gegenfrage.
Und dann sagte ich etwas, was ich vorher zwar schon oft gedacht, aber nie laut ausgesprochen habe: “Nein. Und es gibt wohl niemanden, der weiß, wie oder wer ich in Wirklichkeit bin. Nicht mal ich selbst.” Das war hart, weil ich es absolut so meinte.
Ich glaube, ich bin immer wieder “angestoßen”, weil es diese 2 Seiten an mir gab: “Oh nein, ich schaff das nicht.” und “Natürlich krieg ich das hin.” und Menschen waren verwirrt, wenn ich vorher von Unsicherheiten sprach und plötzlich souverän und problemlos ablieferte.
Ich habe seit frühster Kindheit begonnen, meine Persönlichkeit, mein eigentliches Ich abzulegen.
Ich weiß noch genau, wie ich zum 5ten oder 6ten Geburtstag ein großartiges Puppenhaus geschenkt bekommen habe und wie ich innerlich geplatzt bin vor Freude, alles, was davon im Außen zu sehen war, war ein nettes Lächeln und “Danke.” (:” - weil ich mich nicht getraut habe, mein Enthusiasmus nach Außen zu zeigen.
Ich habe viele Anteile von mir selbst verdrängt oder gar verleugnet. Diese Anteile verschwinden jedoch niemals, denn sie gehören ja zu uns. Viel mehr blitzen sie immer mal wieder durch. Das kann mehrere Gründe haben und im Moment kann ich dir von meinen Erzählen und vielleicht bewegt es etwas in dir, was dich an deine erinnert.
Gründe, weswegen ich Anteile verdrängt/verleugnet habe:
Weiblichkeitswunde - Neid spielte zwischen den weiblichen Parteien immer eine große Rolle
Ich habe sehr schnell gelernt, dass es für mich sicherer ist, wenn ich meiner Mutter oder meiner Schwester nicht “die Show stehle”, also habe ich angefangen, meine Talente, Fähigkeiten, Eigenschaften auf ein Minimum zu reduzieren, um keine Gefahr mehr darzustellen und somit keinem Angriff ausgesetzt zu sein.
Opferrolle - Was ich vorrangig über das Leben gelernt habe: Freu dich bloß nicht zu sehr, denn du verlierst eh am Ende. Ich weiß, dass ich eigentlich unfassbar enthusiastisch war bzw. bin - aber auch das wurde zur Gefahr. Wenn ich mich nicht zu sehr freue, ist die Enttäuschung am Ende nicht so groß. Noch heute habe ich große Probleme damit, meine Freude auszudrücken und zu zeigen.
Gefühle sind falsch - gehört prinzipiell zur Rubrik der Weiblichkeitswunde. Ich hatte schon immer eine Menge an Gefühlen, aber besonders die schwierigen Gefühle durften nicht sein, denn mein Umfeld konnte damit nicht umgehen. Also wurden auch meine gesamten Gefühle zur Gefahr, denn das bedeutete Ablehnung, Beleidigung, Beschämung und Ignoranz.
Ich habe letztens erst festgestellt, dass in meiner Familie kaum ein positives Wort über andere fällt oder über Dinge, die erlebt wurden oder passiert sind. An allem gibt es etwas rumzunörgeln, was natürlich an der eigenen Unzufriedenheit liegt, aber das versteht doch kein kleines Kind und die Konditionierung findet besonders in den ersten 7 Lebensjahren statt. Das Schlimmste: Worüber sich wirklich - aus vollstem Herzen - gefreut wird, ist es, wenn jemand anderes ein Schlamassel oder etwas “Blödes” widerfährt. Schadenfreude ist unfassbar hoch im Kurs.
Welche Fundemente der Selbstentfaltung und Selbstverwirklichung stehen denn hier im Raum?
Ist es wirklich so verwunderlich, Anteile von sich selbst abzuschneiden um halbwegs glimpflich aus dieser Misere rauszukommen?
Ich hatte mich verloren, bevor ich überhaupt eine Chance hatte, zu wissen, wer ich bin - und dann frage ich mich:
“Wieso pass ich nirgends dazu?”
Ich weiß, dass ich mich immer unfassbar allein gefühlt habe, weil ich einfach nie irgendwo zu 100% dazu gehört oder reingepasst habe. Ich wollte mich immer irgendwo rein quetschen, um dazu zu gehören. Ich hatte immer Angst, aus gestoßen zu werden, wenn jemand erkennt, dass ich gar nicht so “wie die anderen” bin. Dabei war es nur meine eigene Angst, aufzufliegen, weil das nun mal nicht zu 100% ich war.
“Was ist, wenn Menschen entdecken, dass ich in Wahrheit gar nicht die bin,
die ich vorgebe zu sein?”
Und das nicht mal, weil ich bösartige Absichten habe, sondern einfach nur, weil ich Angst davor habe, ganz ich selbst zu sein.
Nun das Ganze lässt sich wunderbar auf Healingspace münzen. Auch hier war ich 3 Jahre lang bemüht, in eine Schiene reinzupassen:
die “beige” soft Coachin, die viele Menschen ansprechen will (von der ich meilenweit entfernt bin)
die Rebellin, die kein Bock hat, sich anzupassen, um zu gefallen (als Gegenreaktion)
die Hexe, um zu betonen, dass ich freigeistig und radikal bin (um mir selbst die Erlaubnis zu geben)
- und doch hat immer was gefehlt: Ich.
Ich brauchte immer irgendwas, um mich damit einwickeln zu können - um mir eine Haut überzustreifen und habe mich in Wahrheit damit immer wieder übertüncht.
“Wenn ich xy bin, dann bin ich ich.”
Ich bin mir nicht mehr sicher, ob diese Rechnung aufgeht. Ich kann nicht irgendwas sein, um ich zu sein. Das steht ja im Widerspruch. Ich kann nur ich sein, wenn ich ich bin - frei von jeglichen Anhanftungen, Gruppierungen.
In dieser “Spiri-Bubble” (gewiss nicht negativ gemeint, ich liebe sie ja), wird damit geprahlt, dass wir uns lösen wollen/sollen von diesen Schubladendenken und doch stecken wir uns selbst immer wieder in irgendeine Schublade.
“Das macht mich spirituell.”, “Dieses und jenes macht mich spirituell.”
Der einzige Weg, um wahrhaft spirituell zu sein, ist es, einfach ich selbst zu sein - mit allem, was dazu gehört.
Es war die beste Entscheidung, mich vorzeitig rauszunehmen und das zu erkennen. Denn jetzt gerade muss ich nichts und niemand mehr sein und das ist einer der größten Struggle, die ich persönlich je hatte.
Wer bin ich, wenn ich absolut nichts mehr sein muss?
Mein Freund fragte mich dann gestern noch, wer ich denn sei, wenn ich wirklich ich wäre - ich würd so vieles reißen, ich wäre erfolgreich bis zum Get-No, weil ich mir meiner Fähigkeiten und Talente sicher und bewusst wäre. Ich würde viel selbstbewusster zu mir und meinem Leben stehen. Ich könnte mich zeigen, meine Erfolge feiern und hätte keine Angst davor, anderen damit auf den Schlips zu treten. Viele würden sich fragen: “Was zum Teufel ist aus Pia geworden? So war sie doch nie.”
Und das macht mir im Moment eine Heidenangst. Denn dann würde die “Lüge meines Lebens” auffliegen, die offenbart, dass ich nicht das angepasste, liebe, ruhige Mädchen bin.
Ich wäre ziemlich laut, selbstsicher und würde für meine Wahrheit radikal einstehen.
So fiel mir auf, dass meine “ausdrucksstarken” Phasen immer nur ein Ventil für mich waren, um ein Hauch davon durchblicken zu lassen, wer oder was ich eigentlich bin.
Nun ich glaube nicht, dass sich dieses Thema innerhalb weniger Wochen oder Monate komplett fixen lässt, denn hierzu bedarf es viel Geduld, Mitgefühl und auch Mut.
Was ich allerdings glaube, dass all das, was in den letzten Monaten und vor allem 2 Jahren passiert ist, mich zu diesem Punkt geführt hat - besonders das kleine Wesen in meinem Bauch.
Diese Pause ist ein Reset von so ziemlich allem, was hier passiert ist und die Möglichkeit, mich und MEINE Magie wiederzufinden.
Vielleicht konntest auch du dich hier und da wiederfinden und hast einen kleinen Anreiz bekommen, zu hinterfragen, ob du wirklich DICH und DEIN Leben lebst.
In tiefer Liebe und Magie,
Pia 🤍