Weiblichkeit, Mutterwunde & Heilung
Hallo du Liebe,
heute möchte ich dich in eine etwas persönlichere Reise mitnehmen - denn darum wird es die nächsten Monate bei mir gehen. Ich habe mein Vertrauen in meine weiblichen Fähigkeiten und Stärken komplett verloren.
Ich bin verletzt - nicht ich per se, aber die Weiblichkeit in mir hat große Wunden, die es zu heilen gibt.
Ich habe mich 2021 für ein Leben entschieden, in dem ich nicht 24/7 arbeiten und leisten muss, denn ich weiß, dass das nicht sein muss und ich habe mich dafür entschieden, dass mein Leben anders sein wird.
Der Rebell in mir kam raus und mit der Zeit wurde mir immer bewusster - je lauter ich danach schreite, desto größer war der Anteil in mir selbst, der genau das sabotierte.
“Ich will nicht immer nur arbeiten.”
“Ich glaube nicht daran, dass man jeden Tag 12h arbeiten muss, um erfolgreich zu sein.”
“Ich will ein zyklisches, natürliches Leben führen.”
Ich hatte in meinem Leben 2 finanzielle “Durchbrüche”, die mich jedoch meiner Lebenslust beraubten.
Der erste war, als ich für 3 oder 4 Monate als 40h Vollzeitangestellte im Friseursalon arbeitete - etwas, was ich seit meiner Ausbildung nie mehr gemacht hatte, da ich absolut nichts von einer Vollzeitanstellung halte.
Der zweite war recht ähnlich - ich begann im Fitnessstudio als Trainerin zu arbeiten inkl. Kurse und bin trotz Selbstständigkeit auf 30h hochgegangen - plötzlich rieselten die Workshop anfragen für Healingspace nur so rein.
Wann immer ich mich dafür entschied, “weniger” zu arbeiten, weil mir Lebensqualität, meine Psyche und meine Selbstbestimmtheit einfach wichtiger ist - habe ich verhältnismäßig wenig verdient.
Jetzt fragst du dich sicher, was das mit Weiblichkeit und der Mutterwunde zu tun hat - berechtigt. Ich erzähl’s dir.
Noch bevor ich schwanger wurde, war mir klar: Ich will mich davon nicht einschränken lassen und ich hatte den Plan, die Zeit dafür effektiv für Healingspace zu nutzen. Potentiell bin ich dann die ganze Zeit zu Hause und kann all meine Energie in Healingspace investieren.
Ich bin jetzt im 6ten Monat und lass dir gesagt sein: Nein, einfach nein, es gibt erst noch so viel zu heilen.
Alle Bemühungen aus dem Studio freigestellt zu werden, schlugen fehl und ich verstand absolut nicht warum: “Ich wollte mich doch voll comitten!” - Ich war endlos frustriert.
Ich erinnerte mich, an meine Ziele für dieses Jahr:
mehr Zuhause sein
meine Weiblichkeit mehr ausleben
mehr Zeit haben zum backen und kochen
Ich war in einem dauerhaften Kampf.
Also alles andere als in meiner Weiblichkeit. Ich sah die Schwangerschaft als etwas hinderndes - denn meine Energie war nicht mehr da für 2 Jobs und was ich sonst noch gerne so tue. Ich war müde, erschöpft.
Immer wieder habe ich mich daran erinnert, wie ich mein Kind großziehen möchte, was ich mitgeben möchte, wie ich ein gutes Vorbild sein kann: “Ich kann so nicht länger leben in diesem ständigen Tun und Müssen.”
Also entschloss ich mich dazu, alles einfach zu akzeptieren und hinzunehmen = Weiblichkeit.
Ich bin schwanger und ich kann gerade nicht das leisten, was ich vorher leisten konnte.
Ich muss nicht ständig alles alleine machen und schaffen. Ich darf um Unterstützung bitten.
Ich will mich nicht ständig anstrengen müssen.
Ich will nicht schwanger sein und mein Leben genauso weiterführen, wie ich es vorher gemacht habe.
MUTTERWUNDE ・ WEIBLICHKEIT
Ich möchte kurz auf das Finanzthema noch eingehen, denn in einer Schwangerschaft darf das nicht vergessen werden. Ich wollte vorher noch genug verdienen, damit ich mit gutem Gewissen in die Babypause gehen kann.
Ich kenne meine Mutter nur gestresst und im Überlebensmodus: Arbeiten, Hausarbeit, Gartenarbeit 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr - alles besteht nur aus reinem Funktionieren.
Meine finanziellen Erfolge hatte ich dann, als ich nur am Arbeiten war und keine Zeit für mich oder meine Hobbys hatte.
“Ich bin es nur wert, genug zu verdienen, wenn ich viel arbeite und mich völlig aufgebe.”
Das ist ein Anteil in mir, der seit Jahrzehnten in mir lebt und es mir gar nicht erlaubt, finanziellen Wohlstand zu erleben, während ich entspannt bin - dabei war es seit 3 Jahren genau das, was ich doch etablieren wollte!
Mir war klar, ich schicke mein Kind nicht mit 1 Jahr in die Kita, nur um genug Geld zu verdienen, gestresst nach Hause zu kommen und gar nicht vollkommen anwesend bei meinem Kind sein zu können.
Doch bevor das geht, darf ich diesen und viele weitere Teile in mir heilen.
Kann etwas heilen, wenn ich genauso weiter mache wie vorher? Oder muss eine drastische Veränderung her?
Als ich am kämpfen und im Widerstand war: “Ich will zuhause bleiben!”, “Wieso habe ich keine Zeit/Energie für Healingspace?!” schien sich alles gegen mich zu wenden. Seit dem ich losgelassen habe und meinen Umstand akzeptiert habe, floss alles so viel leichter, Chancen und Möglichkeiten taten sich auf.
“Aber wenn ich jetzt völlig loslasse, ist es dann nicht kontraproduktiv? Weil als ich super viel gemacht habe und mich aufgegeben habe, hat’s ja funktioniert?”
That’s the Point!
Das darf sich NICHT wiederholen.
Du möchtest ein ruhiges, entspannteres Leben haben?
Dann gestalte es ruhig und entspannt.
Du möchtest Weiblichkeit mehr integrieren?
Dann geh in die weiblichen Anteile rein.
Du wünschst dir mehr Unterstützung im Außen?
Dann bitte um Hilfe.
Ich höre es ganz laut in mir:
“Wir mussten das damals auch hinkriegen.”
“Wir haben auch keine Unterstützung bekommen.”
“Ich musste auch bis zum Ende arbeiten gehen.”
“Du bist ja nicht krank sondern nur schwanger.”
Das sind Aussagen von Frauen, die Mütter geworden sind, die niemals ihre Weiblichkeit leben durften.
Sie durften nicht auf ihre Gefühle und ihren Körper hören.
Sie haben sich dafür geschämt, nicht mehr alles leisten zu können.
Es galt als schwach, wenn man sich auf den “Wehwehchen der Schwangerschaft” ausgeruht hat.
Die Frau verlor “ihre Kraft”, wenn sie nicht länger funktionierte.
Tief in mir glaubte ich all das, denn ich wollte unbedingt viel leisten und möglichst stark wirken - doch in Wahrheit verlor ich ganzes Vertrauen und meine tatsächliche Kraft.
Meine weiblichen Anteile sind tief verletzt und meine klaffende Mutterwunde gesellt sich dazu.
Welche Entscheidung gab es also nun für mich zu treffen?
Eine schwerwiegende. Im bisherigen Verlauf meiner Schwangerschaft hatte ich von Woche zu Woche das Gefühl, mich selbst mehr und mehr zu verlieren. Denn alles, was mich ausmachte, konnte ich plötzlich nicht mehr sein. Ich war tieftraurig und manchmal sogar ziemlich verzweifelt.
Aber ist das wirklich so?
Jetzt, heute denke ich nicht, dass wir etwas verlieren, wenn uns so etwas signifikantes wie eine Schwangerschaft geschenkt wird. Ich wusste von Anfang an, dass ein Grund für die Schwangerschaft bzw. für das Baby es sein würde, mein wahres Selbst zum Vorschein zu bringen.
Und wir legen uns viele Schichten um unseres wahres Ich, die es abzulegen gilt.
Ja, ich möchte “jammern” dürfen. - Denn ich durfte nie Schwäche zeigen.
Ja, ich möchte mich nicht länger anstrengen müssen. - Denn ich musste immer stark sein.
Ja, ich möchte nicht mehr ständig tun und machen. - Denn ich fühle mich nicht sicher, wenn es still und ruhig ist.
Ja, ich möchte mich so intensiv wie möglich um mein Baby kümmern. - Denn ich musste lernen, mich um mich selbst zu kümmern.
Ja, ich möchte entspannt und ruhig leben. - Denn ich kennen nur das Leben in Anstrengung und Chaos.
All das sind Sachen, die ich mir tief im Inneren Jahrzehnte lang verboten habe und wenn ich diese Dinge versuche in mein Leben zu integrieren, stresst es mein Nervensystem extrem. Denn mein Nervensystem kennt keine Ruhe und Entspannung.
Ich hatte Angst vor der Schwangerschaft und vor allem vor der Geburt.
Es gibt mittlerweile Blitzmomente, in denen ich ALLEN ERNSTES denke: “Natürlich bekomme ich die Geburt hin und sie wird auch leicht sein.” und ich merke, wie ich es gerne zurücknehmen würde - aber das ist die Weiblichkeit in uns, die ihren Fähigkeiten und ihren Stärken komplett vertraut - und vor allem sich dabei SICHER fühlt"!”
Was gibt es nun für mich zu tun?
Ich darf mein Nervensystem lernen zu regulieren, in dem es Ruhe und Entspannung als etwas kennenlernt, das sicher ist. Denn ich kenne nur Stress und Anstrengung.
Wenn ich es vorher nicht für mich integrieren konnte - dann jetzt spätestens für mein Baby, dass es verdient, eine entspannte Mama zu haben.
Ich wollte bis Oktober volle Kanne durchpowern - doch das einzige, was ich tun möchte, ist zu heilen.
Das bedeutet somit auch: die “Babypause” aka “Heilungspause” darf sehr viel mehr Raum einnehmen.
Somit werde ich Healingspace ruhen lassen, weil ich auch merke, dass sich etwas anderes während der gesamten Zeit zeigen wird, was sich darin integrieren wird.
Ich will mehr Weiblichkeit, meine Mutterrolle voll ausleben und mich genau darin sicher fühlen können.
Nicht nur für das Baby, sondern vor allem für die Frau, die ich in Wahrheit bin.
Vielleicht findest du dich hier und da wieder, wenn du selbst am zweifeln bist und kannst dir etwas mitnehmen. Ich werde immer wieder Blogartikel zu bestimmten schreiben sowie InstaPosts vorbereiten, wenn ein Thema sich zeigt oder ich den Impuls dazu bekomme.
Now I’m officially in my ultimate healing era.
In Liebe & Magie,
Pia 🤍